Hypnose ist ein sehr altes Verfahren, das in vielen Kulturen für Heilzwecke verwendet wird. Gleichzeitig ist es aber auch eine wissenschaftlich fundierte und in den letzten Jahren vieluntersuchte Heilmethode in der modernen Medizin. Als Hypnose (altgriechisch: hypnos ‚Schlaf‘) werden bezeichnet:
- das Verfahren zum Erreichen einer hypnotischen Trance, d. h. eine vorübergehend geänderte Aufmerksamkeit auf innere Ereignisse und Prozesse, meist verbunden mit einer tiefen Entspannung. Man spricht auch von hypnotischer Induktion und Hypnose im engeren Sinne.
- der Zustand der hypnotischen Trance.
Bei der Hypnose ging man ursprünglich davon aus, dass es sich um einen schlafähnlichen Zustand handelt. Wahrscheinlich führte das dazu, dass sich die Vorstellung entwickelte, der Hypnotisierte sei willenlos, ein Eindruck, der gerne in Showhypnosen genutzt wird. Dabei ist das Gegenteil der Fall: eine erhöhte Wahrnehmungsfähigkeit und -Bereitschaft ermöglicht einen Zugang zu Informationen des Geistes und des Körpers, der im normal wachen Zustand willentlich nicht erreicht werden kann. Zur Beendigung wird die Trance aufgelöst (Exduktion), der Hypnotisand wird in seine übliche Alltagsaufmerksamkeit zurückgeführt und erlangt bald wieder seinen normalen physiologischen Zustand. Er kann sich meist ausgezeichnet an das Erlebte erinnern.
Der Einsatz der Hypnose in der Medizin und in der Psychotherapie ist gesetzlich geregelt. Sie gehört zu den von den deutschen Krankenkassen anerkannten Leistungen und wird als Ergänzung zu vielen herkömmlichen Methoden eingesetzt.
Es gibt Hinweise, dass der Einsatz von Hypnose als alleiniges schmerztherapeutisches Verfahren oder in Kombination mit Anästhesieverfahren (Hypnoanästhesie) positive Effekte auf das Ergebnis von Operationen hat, was sowohl den Verlauf als auch die Heilung betrifft. In der Zahnmedizin wird die Hypnose ebenfalls zur Unterstützung der Anästhesie eingesetzt. Außerdem kann sie bei der Überwindung einer Zahnbehandlungsphobie helfen.
Dieselbe Situation findet sich bei der Anwendung in der Geburtshilfe, um Anspannung und Schmerz zu lindern.